Der Neumond in Widder am 21.03.2023 um 18:23 MEZ macht seinem Namen alle Ehre. Er findet statt kurz nach dem Äquinoktium (Tag- und Nachtgleiche) am 20.03.2023, das den Beginn des astrologischen Jahres ebenso wie den Beginn des Frühlings darstellt. Wie immer bei Neumond stehen Sonne und Mond in Konjunktion, diesmal auf 0°49′ Widder. Es ist bereits der fünfte Neumond in Folge, der auf etwa 01° stattfindet und diese 01° symbolisieren eine enorme Initialkraft. Fast zeitgleich mit dem Frühjahrs-Äquinoktium erleben wir einen immensen Energieschub, der verstärkt wird durch den Aufenthalt von fünf Planeten im Pionierzeichen Widder. Neben Sonne und Mond finden wir hier Merkur, Jupiter sowie Chiron.
Widder-Energie
Widder symbolisiert eine sehr impulsive, nach vorne gerichtete Kraft. Sie ist spontan, energiegeladen und möchte gelebt sein, notfalls auch gegen Widerstand und Vernunft. Man denke an die Kraft der jungen Pflanz-Triebe, die sich im Frühjahr ihren Weg durch die harte Erdkruste bahnen, um zu wachsen und zu gedeihen. Nach der langen Winterpause entwickelt sich frisches Leben, unbedarft und positiv motiviert. Dementsprechend steht der Widder für eine starke Durchsetzungskraft. Etwas Neues möchte sich der Welt zeigen, als reine Widderkraft zunächst sehr neutral, freudvoll, in neugieriger Begeisterung. Die spezielle Färbung kommt durch die Planeten, die sich im Zeichen Widder befinden, ebenso wie durch deren Aspekt-Verbindungen zu anderen Planeten.
DIe Widder-Energie ist sehr körperlich. Wenn sie nicht ausgelebt wird, so platzt sie häufig dort heraus, wo es am wenigsten geeignet ist und kann somit auch unversehens und ungewollt zerstörerisch wirken.
Der Herrscherplanet von Widder ist Feuerplanet Mars. Er steht im Quadrat, d.h. in einer herausfordernden Beziehung, zum Neumond ebenso wie zu Neptun. Dieser Mars, zur Zeit im Tierkreiszeichen Zwilling, bezeichnet eine antreibende Kraft, die uns innerlich vielleicht unruhig macht, die ihre Klarheit und ihren Ausdruck noch zu finden sucht.
Sprung nach vorne oder Zerstörung als Selbstzweck
Planetenkräfte können auf unterschiedliche Art und Weise gelebt werden, entweder konstruktiv schöpferisch oder destruktiv projizierend. Herausfordernde Planeten-Verbindungen haben ein enormes Potential zur positiven Neuausrichtung. Indem wir uns der Herausforderung stellen, können wir über uns selbst hinauswachsen und neue Ufer erreichen. Bleiben wir jedoch in der Projektion und suchen die Schuld für unser Erleben im Außen, dann verharren wir in der Rolle des Opfers und bekommen ähnlich schwierige Situationen immer wieder präsentiert.
In diesem Sinne können uns die feurigen Initialkräfte endlich den ersehnten Sprung nach vorne bringen. Die große Aufgabe, die sich uns hiermit stellt, ist die Kanalisierung dieser starken Energien. Das gilt sowohl für jeden Einzelnen als auch für das Kollektiv, für Regierungen, Organisationen, Chefetagen, etc. Wie oben bereits beschrieben, sucht sich die Widderkraft ihren Weg, möchte gelebt werden, wie auch immer. Findet sie kein geeignetes Ventil, so platzt sie unkontrolliert heraus. Im persönlichen Bereich verletzen wir uns selbst oder andere oder beides. Auf gesellschaftlicher und politischer Ebene sind Eskalationen möglich und hier hilft nur Ruhe bewahren, Fokus halten und besonnen handeln.
Den Geschehnissen auf kollektiver Ebene sind wir nicht schutzlos ausgeliefert. Bleibe als einzelnes Individuum in der Liebe, gehe nicht in die niedrige Frequenz der Angst, sondern bleibe im Vertrauen. Zerstörung kann sich nur im niedrigschwingenden Feld ausbreiten.
Lass Dich nicht provozieren, bleibe geerdet und herzverbunden. In dieser Verbindung schaue über Deinen Horizont, wage Neues, betrete unbekannte Wege und gelange zu neuen Ufern.
Sonne/Mond/Neptun im Sextil zu Pluto
Kurz vor Neumond leuchtet die Sonne die manipulativen Machenschaften Plutos in Steinbock-Gefilden (Gesetzgebung, Regierungen, Macht- und Ordnungsstruktiuren) noch einmal genau aus. Mit Unterstützung von Mond und Neptun können hier noch einige Unwahrheiten sowie verdeckt gehaltener Machtmissbrauch ans Tageslicht befördert werden, bevor Pluto am 23.03.2023 in den Wassermann wechselt.
Saturn und Pluto wechseln das Zeichen
Mit dem Wechsel von Saturn in Fische am 07.03.2023 und dem Übergang von Pluto in Wassermann am 23.03.2023 wechseln im Monat März zwei Langsamläufer das Tierkreiszeichen. Ein Saturn-Zyklus dauert 29,5 Jahre. Pluto benötigt 248 Jahre, um einmal um den gesamten Tierkreis zu wandern. Damit beginnen zwei neue große Zyklen, die starke Veränderungen auf gesellschaftlicher Ebene und damit völlig neue Themen mit sich bringen.
Venus in Stier
Zu guter Letzt möchte ich noch kurz auf Venus eingehen, die am 16.03.2023 in ihr eigenes Domizil Stier gewechselt ist. Sie befindet sich hier in enger Gesellschaft mit dem nördlichen Mondknoten sowie mit Uranus. Venus steht für unsere Werte und für unsere Beziehungen. In Verbindung mit dem nördlichen Mondknoten, der mit unserem karmischen Lebensziel zu tun hat, kann sich beziehungstechnisch einiges verändern in diesen Tagen (Uranus: plötzliche Veränderung). Sei es, dass wir realisieren, dass eine bestehende Beziehung nicht mehr funktioniert und wir in Widder-Manier zur Tat schreiten und uns trennen. Oder sei es, dass wir eine neue Beziehung eingehen, möglicherweise mit einer Art Seelenpartner.
Das Thema Beziehung ist übertragbar auf alle Arten von Beziehungen, auch Freundschaften, Geschäftsbeziehungen, etc.
Auch unsere Wertvorstellungen dürfen sich unter dieser Konstellation umorientieren und völlig neu ausrichten.
Handlungsstrategien im Umgang mit der Widderkraft:
- Nimm diese wunderbare, innovative Kraft auf und lass sie Dich und Dein Energiefeld mit Freude und Tatkraft aufladen.
- Sei offen für Veränderung.
- Verbinde Dich immer wieder mit Deinem innersten Kern, mit Deiner Herzensintelligenz.
- Lass Dich nicht mitreißen von der teils stark emotional aufgeladenen Stimmung. Atme durch und tritt nötigenfalls einen Schritt zurück. Siehe auch meinen Beitrag: Schritte zur Bewältigung einer Krise.
- Lerne Deine Grenzen kennen. Beobachte Dich selbst und lerne, frühzeitig zu erkennen, wann Du Dich Deinen emotionalen Grenzen näherst, um bei Bedarf entsprechend konstruktiv mit Extrem-Situationen umzugehen.
- Übe Dich in Achtsamkeit und in Strategien zur De-Eskalation (für den Fall, dass Du selbst starke Emotionen, wie Wut, Zorn oder Aggressivität in Dir aufsteigen fühlst ebenso wie für den Umgang mit den Emotionen Deiner Mitmenschen).
- Erde Dich immer wieder durch Aufenthalt in der Natur, durch entsprechende Ernährung, durch Atemübungen, Yoga, etc.
- Nimm Dein Ego zurück! Häufig nehmen wir uns selbst sehr wichtig, wollen recht behalten, einfach aus Prinzip, aus Angst, Ansehen zu verlieren oder warum auch immer. Ansehen gewinnst Du als authentisch agierendes Wesen, ohne andere überzeugen zu wollen oder zu überrollen.
- Finde ein geeignetes Ventil, um Deine Energie auch körperlich auszuleben (Sport, Bewegung, Tanzen).
Text: ©Birgit Flores