Zur Sonnenwende am 20.06.2024 um 22:51 MESZ steht die Sonne (0° Krebs) im Quadrat zu Neptun in Fische (29°53″44′) und zu Lilith in der Jungfrau (29°03″21′).
Die Sonnwend-Kraft wird intensiviert durch den knapp zwei Tage später, am 22.06.2024 um 03:07:51 Uhr MESZ, stattfindenden Vollmond auf 01°07″27′ Steinbock. Die Sonne befindet sich zum Vollmond auf 01°07″31′ Krebs.
Ganz kurz gesagt dürfen wir uns zu diesem Sonnwend-Vollmond unserer eigenen Verantwortung (Steinbock) stellen. Wir sind aufgerufen, nach innen zu spüren (Vollmond in Krebs), zu fühlen, was unsere innerste Wahrheit ausmacht und diese authentisch nach außen zu vertreten. Sonne und Mond bilden zusammen mit Neptun in Fische und Lilith in der Jungfrau ein großes Kreuz. Dies ist ein sehr spannungsgeladener, herausfordernder Aspekt. Er vermittelt uns jedoch auch die Chance, uns zu lösen von nicht mehr zeitgemäßen Strukturen und (Schein-)Wahrheiten.
Mit Lilith sind starke Befreiungskräfte im Feld. Sie fordert Freiheit und ist dafür auch bereit, aus der Komfortzone hervorzutreten, manch eine geliebte Gewohnheit aufzugeben zugunsten eines selbstbestimmten und authentischen Lebens.
Neptun steht u.a. für die höchste Kraft der Liebe und des Seins. Er befindet sich immer noch im eigenen Zeichen Fische und zeigt sich somit von seiner stärksten Seite. Neptun fordert uns auf, uns mit unserem Herzen zu verbinden durch Meditation, Innenschau, Atemtechniken.
Die Sonnwend-Vollmond-Konstellation öffnet ein Zeitfenster, das uns verstärkt dabei unterstützt, uns zu befreien von beengenden Strukturen, von Mustern und Glaubenssätzen, die wir übernommen haben, die uns aber nicht (mehr) entsprechen. Ein Portal zum Eintritt in eine höhere Frequenz und damit eine höhere Bewusstseinsstufe öffnet sich. Du selbst entscheidest über Deine weiteren Schritte.
Zur Sommersonnenwende, auch Sommer-Solstitium (lat.: Sonnenstillstand) genannt, steht die Sonne zur Mittagszeit an ihrem Zenit, dem höchsten Punkt im Jahres-Sonnenlauf. Sie entfaltet ihre stärksten Licht- und Bildekräfte. Die Natur blüht und gedeiht und zur Sonnenwende gesammelte Kräuter tragen ihre stärkste Wirkkraft in sich.
Die Sommersonnenwende bezeichnet den astronomischen (kalendarischen) Sommerbeginn auf der nördlichen Halbkugel der Erde (jedes Jahr am 20. oder 21.06.). Wir erleben den längsten Tag und die kürzeste Nacht des Jahres. Die Sonne steht senkrecht zu den beiden Wendekreisen (Wendekreis des Krebses / nördliche Halbkugel; Wendekreis des Steinbocks / südliche Halbkugel) der Erde.
Traditionen zur Sonnenwende auf der Nordhalbkugel
In traditionellen Kulturen (vor Allem im Alpenraum, in nordischen und baltischen Kulturkreisen) feiert man die Sonnenwende mit zahlreichen Reinigungs- und Transformations-Ritualen. Sonnwend-Feuer, meist entzündet auf den Berggipfeln, leuchten oft bis weit übers Land. Im heidnischen Brauchtum sollten die Feuer vor bösen Geistern schützen und das Land für die kommende Sommerzeit fruchtbar machen. Im Christentum hat man den Tag der Sonnwend-Feuer auf den 24. Juni verlegt, den Johannistag (Geburtstag von Johannes, dem Täufer).
Manche Volksgruppen haben dieses Datum übernommen und sprechen deswegen vom „Johanni-Feuer“.
Die Menschen springen über die Feuerglut – alleine oder zu zweit Hand in Hand – oder tanzen in Kreisen um die Feuerstelle. Zur Sonnenwende gesammelte Kräuter werden kurz ins Feuer oder in den Rauch gehalten, um sie aufzuladen mit den reinigenden und transformativen Kräften. Diese Rituale erleichtern den Übergang von der ersten zur zweiten Jahreshälfte. Sie dienen dem Loslassen von vergangenen Bürden und sollen frei machen für die kommende Sommerzeit, das Land fruchtbar machen und die Gemeinschaft fördern.
Die Bedeutung dieser Traditionen wird auch in der heutigen Zeit immer wichtiger. In einer Zeit, in der viele Menschen nach neuer Orientierung suchen, in der sich Werte neu ausrichten, neue Gemeinschaften entstehen und vieles Gewohnte plötzlich wegbricht, kann es hilfreich sein, sich auf Rituale zu besinnen, die die innere Ruhe und Zentrierung fördern und dem Leben wieder ein Stück Stabilität vermitteln.
Wage den Sprung in ein authentisches, wahrhaftiges Leben – in ein Leben, das Dir und Deinem Sein entspricht. Die lichtvollen Kräfte der Sonnenwende unterstützen Dich in diesem Prozeß.
Achte während dieser Zeit auf eine gute Erdung und Fokussierung auf das Wesentliche. Die planetarischen Kräfte sind immens stark und können in niedrig schwingender Frequenz zu unbedachten Handlungen führen. Neptun ruft Dich auf zur Innenschau. Liegt unser Fokus eher auf dem äußeren Geschehen, auf materiellen Errungenschaften und auf einem ego-basierten Denken und Handeln, kann es während dieser Zeit vermehrt zu Missverständnissen und Fehleinschätzungen kommen. Neptun vernebelt die Sicht im wahrsten Sinne des Wortes. Das äußere Sehen ist stark eingeschränkt. Wir sehen eine vielleicht glänzende Oberfläche, die uns die wahren Hintergründe verschleiert und die zu nicht korrekten Schlussfolgerungen führt.
Hilfreich zur Erdung ist immer der Aufenthalt in der Natur. Auch Barfußlaufen oder einfach kurz Schuhe ausziehen und mit den Füssen den Erdboden berühren kann helfen, wieder bei sich selbst anzukommen und sich zu spüren.
Grenze Dich ab von Unstimmigkeiten im Außen. Beobachte, nimm wahr, aber lass Dich nicht involvieren oder herausfordern.
Die Kräfte der Sonnenwende zeigen sich immer in einem Zeitraum von mehreren Tagen. Sie sind in diesem Jahr besonders stark durch die derzeitigen besonderen astrologischen Konstellationen.
Hilfreiche Rituale
- Ein für Dich stimmiges Ritual kann Dich dabei unterstützen, ganz bei Dir und in Deinem Herzen zu sein (draußen in der Natur, in Gemeinschaft mit Gleichgesinnten oder für Dich alleine im geschützten Raum).
- Verbinde Dich mit den Kräften der Natur auf Deine eigene Art & Weise.
- Hilfreich sind Kräuter, die z.Zt. in ihrer vollsten Kraft stehen, wie z.B. Johanniskraut, Beifuß, Schafgarbe, Arnika, Ringelblume, Bärlapp, Eisenkraut, Holunderblüten, Gundermann.
- Du kannst die Kräuter sammeln und mit Blüten arrangieren zu einem schönen Ornament
- Oder Du bereitest Dir eine leckere Speise zu mit den frischen Kräutern.
- Deine gesammelten Sonnenwend-Schätze eignen sich auch zum Trocknen für ein Räucherbündel oder zum Genießen als Tee.
- Vielleicht gibt es bei Dir in der Nähe ein großes Sonnwend-Feuer, an dem Du teilnehmen kannst. Der Sprung kann Dich dabei unterstützen, Vergangenes loszulassen, zu bereinigen und durch die Feuerkraft zu transformieren. (Bitte nicht auf eigene Faust in der freien Natur Feuer anzünden!)
- Der Sprung erfordert Mut und das Überwinden eigener Begrenzungen. Man übertritt eine Schwelle, geht einen Schritt ins Neue, Unbekannte.
Zum Sprung über das Feuer gehört das vorherige Innehalten, das kurze Reflektieren und die Frage: Was lasse ich zurück? Was nehme ich mit?
Übergang in eine Neue Zeit
Sinngemäß können wir den Sprung heute übertragen auf die aktuelle Zeitqualität. Wir befinden uns seit 21.12.2020 (Jupiter – Saturn – Konjunktion in Wassermann) in einem Transformationsprozeß, der unser gesamtes Leben auf eine neue Ebene heben wird. Jeglicher Prozeß der Neuordnung trägt zunächst die Signatur des Chaos, der Unordnung, der Unsicherheit und der Orientierungslosigkeit mit sich. In dieser Phase befinden wir uns derzeit.
Es ist die Entscheidung eines jeden einzelnen von uns, zu wählen, wohin der Weg gehen soll. Jedes menschliche Individuum trägt die Verantwortung, zu einem fried- und liebevollen Miteinander beizutragen.
Kleiner Ausflug in die Andenregion
Auf der südlichen Erdhalbkugel feiert man am 20./21.Juni die Wintersonnenwende. Die indigenen Völker Südamerikas feiern das Sonnenfest „Inti Raymi“ zu Ehren des Sonnengottes Apu Inti (Quechua: inti = Sonne, raymi = Fest). Hauptschauplatz ist die Region um die frühere Hauptstadt des Inkareiches („Tahuantinsuyu“) Cuzco (heute Peru). Auch hier entzündet man große Feuer, tanzt, veranstaltet Prozessionen mit bunten Kostümen und opfert Tiere als Bitte für ein reiche Ernte. Die Feiern dauern in der Regel neun Tage an mit Beginn am Sonnwend-Tag.
Mit der Eroberung durch die Christen Ende des 15. Jahrhunderts wurden die indigenen Rituale verboten. Das letzte Inti Raymi fand im Jahre 1535 unserer Zeitrechnung (uZr). Erst 1942 uZr. wurden die Festivitäten wieder aufgenommen, nun vermischt mit christlichen Traditionen und verlegt auf den 24. Juni, den christlichen Johanni-Tag. Das Inti Raymi ist das größte Fest der Andenländer Ecuador, Peru, Bolivien, Kolumbien, Nord-Chile und Nord-Argentinien und wird heute vor Allem in Cuzco und in Sacsayhuaman (Stadt im Heiligen Tal der Inkas/Peru) als touristische Attraktion gefeiert.
Für heute möchte ich es bei diesem Beitrag belassen. Zu sagen gibt es weitaus mehr.
Falls Du wissen möchtest, wo Du persönlich gerade stehst, was die Zeitqualität für Dich und Dein Sein bedeutet, so nimm gerne hier Kontakt mit mir auf.
Text: ©Birgit Flores