Als „kosmische Spalte“ bezeichnet man den Spalt zwischen 29° Fische und 0° Widder, d.h. vom letzten Zeichen des Tierkreiszeichens Fische in das erste Zeichen Widder, in dem der gesamte Kreislauf von vorne beginnt. Der Grenzpunkt zwischen Fische und Widder stellt sowohl das Ende (30 ° Fische)als auch den Anfang (0° Widder) des Tierkreises dar.
Ein wunderbares Sinnbild für diese Neugeburt ist der Übergang der Sonne über die kosmische Spalte zu Frühlingsbeginn um den 20. März. Die Sonne wechselt vom veränderlichen Wasserzeichen Fische in das kardinale Feuerzeichen Widder. Dieser Zeitpunkt stellt gleichzeitig der Beginn des astrologischen Jahres dar. Ein Kreislauf ist beendet und es beginnt ein neuer Zyklus. Die Natur erwacht aus ihrem Dämmerzustand, aus ihrem Winterschlaf, aus ihrem neptunischen Trancezustand. Sie nutzt sämtliche ihr zur Verfügung stehenden Wachstums- und Gestaltkräfte, um sich zu regenerieren und sich in all ihrer Pracht im Außen zu zeigen.
Ich-Kräfte und Neu-Ausrichtung
Sowohl Fische als auch Widder symbolisieren die Ich-Kräfte, Fische nach innen gerichtet, Widder nach außen orientiert. Während des Übergangs eines Planeten über die kosmische Spalte bekommen wir die Möglichkeit, unser inneres Sein ebenso wie unser Auftreten nach außen zu reflektieren und gegebenenfalls neu auszurichten. Die Qualität, die diese Neu-Ausrichtung prägt, zeigt sich im Planeten, der die kosmische Spalte passiert. Das astrologische Haus der persönlichen Radix (Grund-Horoskop), in dem 0° Grad Widder steht, repräsentiert den von der Neuausrichtung betroffenen Lebensbereich.
Louise Huber von der Huberschule bezeichnet die kosmische Spalte auch als Übergang zwischen Tod und Leben. Es ist der Zeitpunkt, zu dem die Seele in den Körper inkarniert. Aus der Dunkelheit, aus der Sphäre des „Nichts“ dieses Übergangs darf sich neues Leben entwickeln (Huberschule, API-Institut). Die kosmische Spalte kann demnach als Tor zur geistigen Welt betrachtet werden.
Text: @Birgit Flores